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Mit Body Neutrality gegen das Adipositas-Stigma

Mit Body Neutrality siehst du dich aus einem anderen Blickwinkel, unabhängig vom Aussehen. Jeder Mensch hat schließlich das Recht, sich in seinem Körper wohlzufühlen. Selbstbewusstsein schöpfst du daraus, dass du deinen Körper dafür wertschätzt, die täglichen Strapazen mitzumachen.

Lerne mit unseren Tipps aus der Sicht der Body Neutrality eine neue Möglichkeit kennen, deinen Selbstwert zu steigern

Definition: Was ist Body Neutrality und wo liegt der Unterschied zur Body Positivity?

Mit Body Neutrality löst du dein Selbstwertgefühl von deinem Körper. Du erkennst ihn dafür an, dich durch alle Hochs und Tiefs des Alltags zu begleiten. Vorher hat bereits die Body Positivity unser Verhältnis zum eigenen Körper neu definiert. Der Grundsatz der Body Positivity lautet: Alle Menschen und Körperformen sind schön. Problematisch ist für viele hierbei allerdings immer noch, dass es den eigenen Körper zu lieben gilt. Dieser Zwang zur Selbstliebe setzt viele Menschen unter Druck und sorgt wiederum für Stress. Wie dieser Gewichtsprobleme verstärken kann, schildern wir in einem eigenen Beitrag zum Thema Stress und Übergewicht.

Gewichtsbezogene Stigmatisierung und ihre Wirkung

Stigmatisierung bei Adipositas tritt ähnlich häufig auf wie bei Depressionen. Betroffenen werden in der Gesellschaft bestimmte, meist abwertende Eigenschaften und Merkmale zugeschrieben. Und die Vorurteile halten sich hartnäckig – ungefragte Ratschläge inklusive. Wer andere diskriminiert, reduziert die eigene Unsicherheit. Hierzu ein paar Zahlen:

  • 75 Prozent der Menschen mit Übergewicht fühlen sich nicht akzeptiert
  • 38 Prozent der Menschen mit schwerer Adipositas und einem Body-Mass-Index von über 40 haben Diskriminierung erlebt. 

Ein Stigma umfasst viele Stereotypen und Vorurteile. So sind viele Menschen davon überzeugt, dass ein hoher Body-Mass-Index das Ergebnis von falscher Ernährung, Bequemlichkeit, Willensschwäche und Disziplinlosigkeit ist. Umfragen bestätigen dies. Wer dick ist, ist selbst schuld.

Die Zuschreibung von Schuld und/oder Unvermögen kann zu echten Benachteiligungen im Leben führen. Zum Beispiel als Teenager in der Schule oder später im Berufsleben. Selbst bei der Wohnungssuche oder bei einer medizinischen Behandlung spielt die Stigmatisierung und Diskriminierung mit. Die Auswirkungen können vielfältig sein.

Zwei Frauen unterhalten sich in der Fußgängerzone.

Einer amerikanischen Studie zufolge sind Frauen deutlich anfälliger für die Verinnerlichung negativer Gewichtsbotschaften. Die Stigmatisierung macht sie auch anfälliger für eine verstärkte Gewichtszunahme. Je stärker das Gewichtsstigma verinnerlicht wurde, desto höher war der Bauchfettanteil der Frauen, so die Studie. Interessanterweise konnte dieser Effekt bei den männlichen Studienteilnehmern nicht nachgewiesen werden, obwohl sie durchweg mehr Bauchfett aufwiesen als die Frauen.

Wie kann man selbstbewusster werden, wenn man Übergewicht hat?

Selbstbewusst trotz Übergewicht zu sein, ist anfangs herausfordernd. Stigmatisierte Menschen neigen dazu, die Vorurteile anderer zu internalisieren und sich selbst abzuwerten. Dies kann zu einem Mangel an Selbstvertrauen führen, insbesondere in Bezug auf das eigene Körperbild. Der erste Schritt zur Bewältigung dieser Herausforderung besteht darin, sich von diesen negativen Einflüssen zu distanzieren. Es ist wichtig zu erkennen, dass die Meinungen und Vorurteile anderer nicht die eigene Wahrheit definieren müssen.

Es steht jedem frei, Stolz und Wohlbefinden in seinem eigenen Körper zu empfinden, ohne Rücksicht auf dessen Form oder Größe. Darüber hinaus ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass viele der negativen Gedanken, die man über seinen Körper hat, von anderen übernommen wurden. Diese können durch die Medien, die Kultur, die Familie oder Freunde beeinflusst werden. Es ist wichtig, diese Gedanken zu hinterfragen und zu erkennen, dass sie nicht unbedingt der Realität entsprechen.

Selbstbewusstsein ist letztlich eine innere Haltung. Es geht darum, sich selbst so zu akzeptieren und zu lieben, wie man ist. Die eigenen Stärken zu erkennen und zu schätzen und sich nicht von der Meinung anderer definieren zu lassen, nimmt eine zentrale Rolle hierbei ein. Es ist ein Prozess und es kann Zeit brauchen, aber es ist definitiv möglich, Selbstbewusstsein zu entwickeln, unabhängig von seinem Gewicht. Die Body Neutrality ist eine gute Möglichkeit, der Gewichtsdiskriminierung mit Selbstakzeptanz zu begegnen

Ob Mann oder Frau: Auf Übergewicht können Begleiterkrankungen folgen

Selbstbewusst trotz Übergewicht zu sein, sollte nicht über die gesundheitlichen Folgen hinwegtäuschen. Denn Effekte auf die Gesundheit kann starkes Übergewicht bei Frauen und Männern trotz der unterschiedlichen Akzeptanz gleichermaßen haben. Bei der Body Neutrality ist es entscheidend, dass du einen gesunden und respektvollen Umgang mit deinem Körper pflegst. Das kann und soll die Motivation für gesundheitsfördernde Maßnahmen stärken. Zwar ist es wichtig, sich wohlzufühlen, aber Adipositas kann langfristig das Risiko für zahlreiche Gesundheitsprobleme und Folgeerkrankungen erhöhen. Bei uns findest du weitere Informationen zu möglichen Adipositas-Risikofaktoren.

Bewegung in deinen Alltag zu integrieren kann eine gute Möglichkeit sein, zu entspannen und gleichzeitig etwas für deine körperliche Gesundheit zu tun. Außerdem solltest du dir ärztliche Unterstützung und Hilfe durch Freunde und Familie holen. Dadurch begegnest du souverän gesellschaftlichen Vorurteilen und findest neues Selbstvertrauen. Darüber hinaus haben wir dir viele Infos und Tipps rund um das Thema Adipositas zusammengestellt.

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Mein Name ist Nina.

Seit fast 20 Jahren beschäftige ich mich mit Diäten und Übergewicht. Es gibt viel zu viele Vorurteile und Stigmata, mit denen Menschen mit Übergewicht konfrontiert werden, die einfach so nicht richtig sind. Deshalb ist es mir ein großes Anliegen zu diesem Thema aufzuklären.

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