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Informationen, Tipps und Hilfe

Auf der Website über-gewicht erfahren Sie, was Adipositas und Übergewicht ist, welche Möglichkeiten es zur Gewichtsabnahme gibt und wo Sie sich ärztliche Unterstützung holen können.

Adipositas ist ein medizinischer Fachbegriff und bedeutet starkes Übergewicht. Adipositas ist eine komplexe Erkrankung, die behandelt werden sollte. Weitere Bezeichnungen für Adipositas sind Fettleibigkeit, Fettsucht, Obesität (englisch Obesity). Bei Adipositas speichert der Körper überschüssig aufgenommene Energie in Form von Fett. Sie gelten als adipös, wenn Sie einen Body-Mass-Index (BMI) von 30 kg/m² oder mehr haben.

Adipositas wird nach dem Schweregrad eingeteilt:

• Adipositas Grad 1: BMI von 30 bis <35
• Adipositas Grad 2: BMI von 35 bis <40
• Adipositas Grad 3: BMI von 40 oder höher

Ärzte sprechen von morbider oder krankhafter Adipositas, wenn Sie einen Body-Mass-Index von 40 kg/m² oder mehr haben. Morbide Adipositas ist ein Risikofaktor für weitere medizinische Probleme, die zu Behinderungen und einem vorzeitigen Tod führen können. Personen mit krankhafter Adipositas erkranken häufiger an Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall, Bluthochdruck, Lebererkrankungen und Unfruchtbarkeit.

Adipositas ist häufig die Folge eines unausgewogenen Energiehaushalts. Das heißt, Sie nehmen mehr Kalorien auf, als Sie verbrauchen. Ihr Körper lagert die überschüssigen Kalorien in Form von Fett ein. Bereits aus einem kleinen Ungleichgewicht kann auf Dauer Adipositas entstehen. Häufig kommen bei starkem Übergewicht aber verschiedene Faktoren zusammen, die sich gegenseitig beeinflussen und verstärken. Auch wenn schlechte Lebensgewohnheiten dazu beitragen, weiß man heute, dass Umwelt, Genetik, Stoffwechsel, Verhalten und sozioökonomische Faktoren eine wichtige und komplexe Rolle spielen.

Folgende Faktoren können Adipositas begünstigen:

• geschlechtsspezifische Faktoren
• Bewegungsmangel
• Stoffwechselprobleme
• Stress
• hormonelle Faktoren
• Schlafmangel
• Erkrankungen
• Essverhalten
• Emotionen
• Medikamente
• Nikotinentzug

Der BMI ist bei Adipositas ein nützlicher Orientierungswert. Sie sollten ihn aber immer in Verbindung mit weiteren Faktoren wie Körperbau, Gesundheitszustand und Alter sehen. So ist ein leicht erhöhter BMI-Wert mit zunehmendem Alter kein Grund zur Besorgnis. Im Gegenteil: Für den Körper ist es womöglich sogar vorteilhaft, bei Krankheiten auf eine eiserne Notreserve zurückgreifen zu können. 

Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie hoch Ihr Body-Mass-Index (BMI) ist, können Sie ihn mit Hilfe unseres BMI-Rechners schnell ermitteln: Jetzt BMI berechnen. Unsere Tabelle verrät weitere Details.

Tabelle: Body Mass Index (BMI)

Starkes Übergewicht kann sich auf verschiedene Weise negativ auf den Körper auswirken – von Atembeschwerden bis hin zu Herzproblemen. Häufige mit Adipositas verbundene Gesundheitsprobleme sind:

• Kurzatmigkeit
• Diabetes mellitus Typ 2
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen
• Bluthochdruck
• Schnarchen und Schlafapnoe
• Fettstoffwechselstörungen
• Arthrose
• Asthma und Bronchitis
• Probleme mit Muskeln, Gelenken und der Wirbelsäule
• Stress-Harninkontinenz
• Hormonabweichungen bei Frauen
• Sodbrennen
• Fettleber
• Gallensteine
• Veränderungen der Blase
• bestimmte Krebsarten

Mehr zu den Folgen von Übergewicht, können Sie hier lesen: 

Wenden Sie sich an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, wenn Sie sich behandeln lassen möchten. In der Praxis können Sie gezielt über Ihr Gewicht und geeignete Maßnahmen sprechen. Je besser Sie für das Gespräch vorbereitet sind, desto effektiver wird es. Spezifische Fragen rund um das Thema Abnehmen finden Sie auf unserem Spickzettel „7 Fragen, die Sie einem Arzt beim ersten Termin stellen können“. Jetzt downloaden. 

Wenn Sie keinen passenden Arzt / keine passende Ärztin haben, dann können Sie unter www.adipositas-spezialisten.de nach Spezialist*innen in Ihrer Nähe suchen.

Unter dem Menüpunkt Abnehmen erfahren Sie mehr zu den verschiedenen Möglichkeiten Gewicht abzunehmen. Jetzt lesen.

Zur Behandlung von Übergewicht und Adipositas stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die in der Regel miteinander kombiniert werden:

• Ernährungsumstellung
• Verhaltenstherapie
• Bewegung
• verschreibungspflichtige Medikamente (sogenannte Antiadiposita)
• unter Umständen chirurgische Eingriffe (Adipositaschirurgie)

Möchten Sie mehr zu den unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten wissen? Wir haben hier die Details für Sie aufbereitet. Im Anschluss besprechen Sie am besten mit einem Arzt oder einer Ärztin, welche Behandlungsmöglichkeiten für Sie geeignet sind. Unser Spezialisten-Finder hilft Ihnen dabei, die richtigen Ärzt*innen zu finden. 

Wenn Diät, Änderung des Lebensstils und Sport nicht ausreichen, kann Ihr Arzt Ihnen Medikamente verschreiben, die Ihnen beim Abnehmen helfen. Diese Medikamente wirken, indem sie entweder Ihren Appetit zügeln oder verhindern, dass Ihr Körper Fette aus den Nahrungsmitteln, die Sie essen, aufnimmt. Sie sind in ihrer Wirksamkeit und Sicherheit geprüft.

Bevor Ihr Arzt Ihnen Medikamente verschreibt, die Ihnen beim Abnehmen helfen, wird er Sie gründlich untersuchen und Sie danach fragen, ob Sie weitere Medikamente einnehmen, die gegen eine Einnahme sprechen. Bitte beachten Sie, dass Abnehm-Medikamente eine Ergänzung zu Ernährung und Bewegung sein sollten. 

Es gibt verschiedene chirurgische Eingriffe, die Ihnen dabei helfen können, abzunehmen. Sie gelten als das letzte Mittel der Wahl bei der Behandlung von Adipositas. Bei einer Magenband-OP wird der Magen mit einem elastischen Magenband eingeschnürt. Danach können Sie weniger Nahrung aufnehmen und sind schneller satt. Manchmal wird ein Teil des Magens operativ entfernt. Der Effekt nach einer Schlauchmagen-Operation ist der gleiche: Sie können weniger Nahrung aufnehmen. Bei einem Magenbypass wird neben der Magenverkleinerung zusätzlich der Verdauungsweg gekürzt. Eine Adipositas-OP kommt in der Regel nur in Frage, wenn alle herkömmlichen Maßnahmen fehlgeschlagen sind. 

Starkes Übergewicht ist nicht nur ein kosmetisches Problem. Vielmehr kann eine Adipositas das Risiko für zahlreiche Gesundheitsprobleme und Folgeerkrankungen erhöhen. Das gilt vor allem dann, wenn die Adipositas stark ausgeprägt ist und schon lange besteht.

Es ist von zentraler Bedeutung, dass Sie sich realistische Ziele für Ihre Gewichtsabnahme setzen, damit Sie nicht enttäuscht sind. Daher ist es wichtig zu wissen, wie hoch die Gewichtsabnahme bei der jeweiligen Maßnahme ungefähr sein kann.

• Änderung von Ernährung, Bewegung und Verhalten: ca. 3 bis 5 % weniger Gewicht.
• Einnahme von Abnehm-Medikamenten zusätzlich zu Änderung von Ernährung und Bewegung: ca. 8 bis 16 % Gewichtsabnahme.
• Chirurgischer Eingriff: ca. 20 bis 30 % Gewichtsabnahme.

Wir vergleichen uns ständig mit anderen Menschen. Allerdings ist das gerade bei der Gewichtsabnahme oft frustrierend und sogar kontraproduktiv. Jeder Körper ist unterschiedlich! Wenn sich Erfolge bei Ihnen langsamer einstellen oder auch einmal ausbleiben, bedeutet das noch lange nicht, dass Sie etwas falsch machen. Wichtig ist, dass Sie sich von ihrem Arzt regelmäßig begleiten und beraten lassen. Genauso wichtig ist die zeitliche Komponente. Schnelle Gewichtsverluste sind nicht empfehlenswert, eine langsame Gewichtsabnahme ist für den Körper viel schonender.

Eine Gewichtsabnahme von 5 bis 10 % kann bei Adipositas das Risiko für Begleiterkrankungen erheblich senken und zu einer Steigerung Ihrer Lebensqualität beitragen. Wie viel Gewicht Sie abnehmen sollten, hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Besprechen Sie das Thema mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt und erstellen Sie gemeinsam einen Plan für Ihren Weg zum gesünderen Gewicht.

Viele Menschen, die abnehmen möchten, probieren alle möglichen Diäten und Shakes und bringen mehr Bewegung in ihren Alltag. Oftmals bleiben (dauerhafte) Erfolge aus oder ein Jo-Jo-Effekt stellt sich ein. Studien zeigen, dass 90 % aller konservativen Methoden zum Abnehmen scheitern. Ein operativer Eingriff ist nicht für alle eine Option, da sich Betroffene entweder nicht dafür eignen oder diesen Schritt nicht gehen möchten. Eine weitere Option sind verschreibungspflichtige Medikamente zum Abnehmen. Lesen Sie hier, welche Maßnahmen zur Behandlung von Übergewicht generell möglich sind. 

Das Thema Übergewicht und Adipositas können Sie bei Ärzten unterschiedlicher Bereiche ansprechen, zum Beispiel bei Allgemeinmedizinern, Hausärzten, Gynäkologen oder Endokrinologen. Bei Adipositas kann eine Gewichtsabnahme von 5 bis 10 % das Risiko für Begleiterkrankungen erheblich senken und zu einer Steigerung der Lebensqualität beitragen. Eine Auswahl an Ärzten, die sich auf Adipositas und deren Behandlung spezialisiert haben, finden Sie unter folgendem Link: Jetzt Adipositas-Spezialist*innen finden

Falls Sie keinen Arzt in ihrer Nähe finden, könnte eine Online-Konsultation für Sie eine Alternative sein: www.teleclinic.com

Für die meisten Ärzte brauchen Sie mittlerweile keine Überweisung mehr. Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen wollen, dann fragen Sie im Vorfeld beim Praxispersonal nach, ob Sie eine Überweisung benötigen oder nicht. 

Das Vorgehen in der Arztpraxis ist unterschiedlich. So kann der Ablauf in der Arztpraxis aussehen: Zuerst erfolgt eine gründliche Anamnese. Ihr Arzt wird Sie genau zu Ihrer Vorgeschichte befragen, unter anderem zu Ihrem Ess- und Bewegungsverhalten, zu möglicherweise vorliegenden Erkrankungen und auch dazu, wie es Ihnen psychisch geht.

Anschließend nimmt er Ihnen möglicherweise Blut zur Bestimmung des Blutbildes ab und misst Ihren Blutdruck. Außerdem misst der Arzt das Gewicht und den Bauchumfang und berechnet Ihren BMI. Bezogen auf alle Werte wird der Arzt Sie über die zur Verfügung stehenden Optionen zur Gewichtsabnahme aufklären und ggf. verschreibungspflichtige Medikamente verordnen.

Auf unserem Spickzettel finden Sie „7 Fragen, die Sie einem Arzt beim ersten Termin stellen können“. Jetzt downloaden

Mit Hilfe unserer Checkliste: „Perfekt vorbereitet zum ersten Arzttermin“ können Sie sich optimal auf den ersten Arzttermin vorbereiten. Jetzt downloaden

Sich mit dem Thema Gewichtsabnahme auseinander zu setzen und sich ärztliche Unterstützung zu holen, ist immer sinnvoll. Ihr Arzt kann Ihnen neue Wege aufzeigen und gemeinsam mit Ihnen herausfinden, woran Ihre bisherigen Abnehmversuche gescheitert sind. Sie sind nicht alleine auf Ihrer Reise zum gesünderen Gewicht. Melden Sie sich hier für unseren Newsletter an: Jetzt zum Newsletter anmelden

Die Kosten für eine Behandlung und die mögliche Kostenübernahme richten sich nach der individuellen Situation. Bei Adipositas übernimmt die Krankenkasse abhängig von der Höhe des BMI verschiedene Adipositas-Behandlungen komplett oder teilweise. Zu den Leistungen der Krankenkassen zählen in bestimmten Fällen zum Beispiel Ernährungstherapie, Bewegungstherapie, Verhaltenstherapie und chirurgische Eingriffe. Medikamente zur Adipositasbehandlung sind trotz wissenschaftlich belegter Wirksamkeit Selbstzahlerleistungen. Ihr Arzt wird Sie näher zu diesem Punkt beraten können. Tipp: Therapiekosten in außergewöhnlicher Höhe können Sie bei Ihrer Steuererklärung geltend machen.

Starkes Übergewicht wirkt sich auf den Hormonhaushalt aus und kann zu einer Insulinresistenz führen. Infolgedessen kann es zu einem hormonellen Ungleichgewicht kommen: So haben Frauen mit starkem Übergewicht häufiger Menstruationsstörungen, einschließlich ausbleibender oder unregelmäßiger Perioden. Dies führt zu Problemen bei der Produktion und Freisetzung von Eizellen und damit zu Unfruchtbarkeit. Adipositas kann somit die Chancen auf eine  Schwangerschaft erschweren. 

Während der Schwangerschaft stellt Adipositas ein Risiko für bestimmte schwerwiegende Erkrankungen dar, wie zum Beispiel Schwangerschaftsdiabetes und Präeklampsie (hoher Blutdruck während der Schwangerschaft). Starkes Übergewicht erhöht auch das Risiko von Fehlgeburten, Geburtsfehlern und Frühgeburten. Selbst wenn Sie bei Übergewicht vor der Schwangerschaft nur 5 % Ihres Gesamtgewichts abnehmen, verbessern sich Ihre Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft. 

Hemmt Vanilleduft den Appetit? Hilft Zähneputzen gegen Hungerattacken? Manchmal ist es gar nicht so einfach, seriöse Informationen von unseriösen zu unterscheiden. Am besten ist es, wenn Sie zum Thema Übergewicht auf den Webseiten von vertrauenswürdigen Institutionen recherchieren. Dazu zählen beispielsweise qualitätsgesicherte Informationsportale, medizinische Fachgesellschaften, Verbraucherzentralen, die Medizin-News von Selbsthilfeorganisationen oder die Patienteninformationen vieler Krankenkassen. Hier ein paar Internetseiten, die Ihnen – neben unserer Webseite – evidenzbasierte Information rund um das Thema starkes Übergewicht (Adipositas) bieten:

• Deutsche Adipositas Gesellschaft
• Patientenleitlinien der Deutschen Adipositas Gesellschaft
• Adipositas-Netzwerk
• Adipositas Verband Deutschland
• Adipositaschirurgie Selbsthilfe Deutschland e.V.
• Informationsportal des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Starkes Übergewicht (Adipositas)
• Informationsportal der Stiftung Gesundheitswissen: Adipositas
• Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Übergewicht vorbeugen