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Schnarchen und Übergewicht: Risikofaktoren und Lösungen

Schnarchen und Übergewicht können zusammenhängen. Wir geben dir Tipps und Maßnahmen, die dir helfen können, dein Risiko einzuschätzen. Dadurch kannst du mögliche Symptome frühzeitig erkennen. Gemeinsam finden wir heraus, wie du gesünder schlafen und den Teufelskreis aus Übergewicht und Schlafstörungen durchbrechen kannst. 

4 min. Lesezeit
Schlafen und Übergewicht: Wie du eine gesunde Nachtruhe bekommen kannst.

Schnarchen: Ursachen wie Übergewicht sind entscheidend

Schnarchen kann nicht nur ein bisschen nervig sein. Betroffene haben vielfach Atemprobleme, denen sie sich nicht bewusst sind. Es ist außerdem nicht, wie oft angenommen, nur ein Problem von Männern – auch Frauen schnarchen. 45 Prozent der Männer über 18 Jahren schnarchen, jedoch sind es auch 24 Prozent der gleichaltrigen Frauen. Nach den Wechseljahren erreicht die Zahl der Frauen schließlich fast die der Männer.

Problematisch wird es, sobald man sich nach dem Schlaf nicht mehr erholt fühlt. Es kann sich dann um eine sogenannte obstruktive Schlafapnoe (OSA) handeln – 90 Prozent aller Apnoe-Fälle gehen auf diese Form der Erkrankung zurück. Die Ursache liegt in erschlafften Rachenbereichsstrukturen, die die Atemwege verengen. Auch der Kiefer spielt eine wichtige Rolle – eine Fehlstellung in diesem Bereich kann ebenfalls zu einer Verengung der Atemwege führen. Dadurch kann es regelmäßig während der Nacht zu Atemaussetzern kommen.

Das eingangs erwähnte Schnarchen– insbesondere, wenn es laut und ungleichmäßig ist – gehört hierbei zu den frühen Symptomen und Alarmzeichen1. Durch die Atemprobleme wacht der Körper in einem Alarmzustand auf und der Tiefschlaf wird regelmäßig unterbrochen, weshalb sich oft eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit zeigt.

Schlafapnoe durch Übergewicht

Während klar ist, dass eine Wechselwirkung zwischen der Schlafapnoe und dem Übergewicht besteht, ist fraglich, was zuerst da war. Allerdings scheint das Gewicht großen Einfluss auf die nächtlichen Atemaussetzer zu haben – rund viermal höher soll das Risiko für Schlafapnoe sein, wenn erhöhtes Gewicht vorliegt2. Dementsprechend kann auch das Schnarchen als Symptom von Atemproblemen vom Übergewicht abhängig sein. Wir haben uns die Gründe und Möglichkeiten, dem Schnarchen bei Übergewicht entgegenzuwirken, angeschaut. Außerdem fassen wir zusammen, welche Wege es zur Adipositas-Prävention gibt, damit diese Schwierigkeiten vor dem Auftreten vermieden werden.

Wird Schlafapnoe besser, wenn man abnimmt?

Dass Abnehmen ein gutes Mittel sein kann, um Atmungsstörungen entgegenzuwirken, zeigt sich in unterschiedlichen Studien:

Untersuchung der Atemprobleme: Warum schnarcht man bei Gewichtszunahme?

Eine Gruppe von Wissenschaftlern aus New York und Philadelphia hat beispielsweise die Auswirkungen des Zungen-Fettgewebes auf die obstruktive Schlafapnoe untersucht. Hierbei wurden Zungen und Atemwegsbereiche von 67 Probanden während einer Schlafstudie mittels MRT beobachtet. Durch eine Abnahme konnte der sogenannte Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) – eine wichtige Kennziffer bei der Apnoe – verbessert werden3.

Eine Untersuchung des Karolinska-Instituts in Stockholm kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. 63 Teilnehmende in einer Altersspanne zwischen 30 und 65 Jahren, die unter mittleren und schweren nächtlichen Atembeschwerden litten, wurden hierbei untersucht. Bei allen lief bereits eine entsprechende CPAP-Behandlung, während gleichzeitig Adipositas vorlag. Anschließend folgte ein Programm zur Abnahme, woraufhin der AHI von im Mittel 36 auf 21 sank – durchschnittlich verloren die Teilnehmenden 18 Kilogramm an Gewicht. Bei sechs der Teilnehmenden bildete sich die Schlafapnoe innerhalb eines Jahres vollständig zurück4.

Nach Betrachtung der Studienergebnisse lässt sich sagen, dass die Gewichtsabnahme bei Betroffenen vielversprechend sein kann. Übergewicht und Schnarchen bedingen sich in einem Teufelskreis als gegenseitige Wechselwirkung. Schlaf- und Atemprobleme sind daher Gründe fürs Abnehmen.

Kann man wegen Schlafapnoe zunehmen?

Tatsächlich kann es einen Zusammenhang zwischen Atmungsstörungen und Übergewicht auch in diese Richtung geben. Das hat unterschiedliche Gründe: Zum einen ist es möglich, dass dein Stoffwechsel durch die nächtlichen Atemaussetzer negativ beeinflusst wird. Das liegt am Sauerstoffmangel, der die Zellatmung stört. Durch den fehlenden Sauerstoff wird Energie aus der Nahrung schlechter verarbeitet und vermehrt in den Fettzellen des Körpers eingelagert5. Darüber steigt das Risiko für weitere Probleme:

  • Hormonelle Veränderungen: Die gestörte Nachtruhe sorgt für Änderungen im Hormonhaushalt, was sich auf das Körpergewicht auswirken kann.
  • Müdigkeit und Bewegungsmangel: Häufig kommt es, bedingt durch den schlechten Schlaf, zu Tagesmüdigkeit. Bei Betroffenen führt dies zu einem verringerten Kalorienverbrauch.

Übrigens kann es auch durch die Behandlung der Atemaussetzer zu einer Gewichtszunahme kommen6. Durch die CPAP-Therapie sinkt der nächtliche Energieverbrauch, der durch die Kompensation von Atemaussetzern zustande kam. Läuft die Ernährung derweil unverändert weiter, kann das zu einer Gewichtszunahme führen.

Schnarchen und Übergewicht: Was tun?

Es kann sich auszahlen, wenn du allgemein auf deine Gesundheit achtest. Maßnahmen wie eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können sich positiv auf dein Gewicht und damit auf das Schnarchen auswirken. Die Schlafposition und Übergewicht können auch zum Schnarchen beitragen. Vermeide das Liegen auf dem Rücken und versuche stattdessen auf der Seite zu schlafen. Die Atmung lässt sich gegebenenfalls auch verbessern, wenn Nase, Mund und Rachen vor dem zu Bett gehen von Schleim befreit werden.

Bei weiteren Fragen rund um das Thema Adipositas halten wir dich auf dem Laufenden. Wichtig ist, dass du mit deiner Ärztin oder deinem Arzt sprichst, um eine offizielle Diagnose zu bekommen. Hierbei kann bei Bedarf eine Untersuchung im Schlaflabor veranlasst oder eine Adipositas-Behandlung empfohlen werden. Daraus ergeben sich weitere Antworten auf die Frage „Was hilft bei Schnarchen wegen Übergewicht?“ Im Übrigen sind bisher keine Medikamente gegen die Schlafapnoe zugelassen. Die Behandlung erfolgt durch ein Atemgerät, welches mit leichtem Überdruck auf die Atemwege einwirkt, um diese offen zu halten. Wenn du bei Schlafapnoe auf dein Gefühl hörst, kannst du insgesamt gesünder leben. Guter Schlaf sorgt dafür, dass du dich erholter fühlst und deinen Tag besser angehen kannst.

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Mein Name ist Christine.

Es gibt so viele Informationen rund um das Thema Übergewicht und Abnehmen – vieles ist sicherlich richtig, aber vieles auch falsch oder nicht allumfassend berichtet. Mein Anliegen ist es zu diesen Themen aufzuklären und Wissen zu vermitteln.

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Quellen
  1. UniversitätsSpital Zürich (o.D.). Schnarchen – Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. Online. Verfügbar unter: https://www.usz.ch/krankheit/schnarchen/ (Abruf 18.10.2024).
  2. Snorflex (o.D.). Schlafapnoe und Übergewicht. Online. Verfügbar unter: https://snorflex.de/schlafapnoe-und-uebergewicht/ (Abruf 18.10.2024).
  3. PubMed (2020). The link between obesity and obstructive sleep apnea. Online. Verfügbar unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31918559/ (Abruf 18.10.2024).
  4. Snorflex (o.D.). Schlafapnoe und Übergewicht. Online. Verfügbar unter: https://snorflex.de/schlafapnoe-und-uebergewicht/ (Abruf 18.10.2024).
  5. Schlafapnoe.de (o.D.). Adipositas und Schlafapnoe. Online. Verfügbar unter: https://schlafapnoe.de/blog/adipositas-schlafapnoe/ (Abruf 18.10.2024).
  6. Schlafkampagne (o.D.). Kann die CPAP-Therapie bei Schlafapnoe zur Gewichtszunahme führen? Online. Verfügbar unter: https://www.schlafkampagne.de/kann-die-cpap-therapie-bei-schlafapnoe-zur-gewichtszunahme-fuehren/ (Abruf 18.10.2024).

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