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Ernährungstherapie bei Adipositas

Eine Ernährungstherapie bei Adipositas ist ein entscheidender Schritt, um mehr als nur das Zählen von Kalorien zu berücksichtigen und eine tiefgreifende Veränderung der Essgewohnheiten zu erreichen. Diese Therapieform konzentriert sich auf eine ausgewogene Zusammenstellung der Nahrung, die Beachtung der Portionsgrößen und ein bewusstes Essverhalten, was für den langfristigen Erfolg im Umgang mit Übergewicht unerlässlich ist. 

3 min. Lesezeit
Woman speaking to doctor

Wichtig ist dabei, sowohl das Was als auch das Wie des Essens zu betrachten. Indem man sich Fragen zu den eigenen Essgewohnheiten stellt – wie etwa zu den bevorzugten Tageszeiten für Mahlzeiten, emotionalen Auslösern für das Essen und dem eigenen Sättigungsgefühl –, kann man eine gesunde und nachhaltige Beziehung zum Essen aufbauen. Dieser Artikel beleuchtet die Schlüsselkomponenten einer Ernährungstherapie bei Adipositas und bietet Einblicke, wie man durch bewusstes Essen und die richtige Lebensmittelwahl nicht nur Gewicht verlieren, sondern auch den Leidensdruck bei psychogener Adipositas verringern kann.

In Kürze: Tipps für den Alltag

  • Nicht hungrig einkaufen gehen
  • Regelmäßige Essenszeiten mit Pausen zwischen den Mahlzeiten etablieren
  • Keine Mahlzeiten auslassen und Snacks vermeiden
  • Kleinere Portionen statt Verzicht auf die Lieblingsspeisen
  • Gesunde Snacks für den Heißhunger vorbereiten
  • Bewusst, ohne Ablenkung kauen und auf das Sättigungsgefühl achten
  • Abends früh Zähne putzen – Zahnpasta-Geschmack vermindert Lust auf Süßes

Was ist eine Ernährungstherapie?

Eine Ernährungstherapie ist eine wichtige Behandlungsmethode im Rahmen der Adipositas-Therapie. Durch eine Notwendigkeitsbescheinigung wird der Besuch bei Ernährungsberater:innen ermöglicht. Hierbei können die Kosten zu 30 bis 100 Prozent von der Krankenkasse übernommen werden.

Wann kommt eine Ernährungstherapie infrage?

Generell kann die Ernährungstherapie bei Krankheiten zum Einsatz kommen, die auf das Essverhalten zurückgehen. Adipositas, Diabetes Typ 2 oder eine Fettstoffwechselstörung sind nur einige Beispiele. Hierbei ist zwischen einer Ernährungstherapie und einer Ernährungsberatung zu unterscheiden. Während erstere bestehende Krankheiten lindern sollen, zielt letztere darauf, dass sie gar nicht erst entstehen.

Ein Tipp, wenn du dich für eine Ernährungsberatung bei Adipositas interessierst: Unter bestimmten Bedingungen kann man die Kosten steuerlich absetzen. Gemäß § 33 des Einkommensteuergesetzes (EStG) können außergewöhnliche Belastungen, zu denen auch die Kosten für die Ernährungsberatung gehören, steuerlich geltend gemacht werden. Steuerberater:innen bieten dir Unterstützung, wenn du Fragen auf diesem komplexen Gebiet hast.

Ernährungstherapie bei Adipositas

Wie läuft eine Ernährungstherapie ab?

In den meisten Fällen dauert eine Therapiesitzung ungefähr eine Stunde lang. In der ersten Sitzung werden neben dem aktuellen Gesundheitszustand auch Fragen zu Ernährungsgewohnheiten geklärt. Darüber hinaus geht es den Beratenden natürlich darum, die Patient:innen besser kennenzulernen.

Unterstützung durch ein Ernährungstagebuch bei Adipositas

Um deine eigenen Essgewohnheiten zu reflektieren, kannst du ein Ernährungstagebuch führen, in welches du all deine Essgewohnheiten hineinschreibst. Das Ernährungstagebuch hilft nicht nur dabei, alles zu reflektieren, sondern außerdem zu verstehen, weswegen du so isst, wie du isst. Auch den Beratenden helfen Ernährungstagebücher, da sie einen tieferen Einblick in Gewohnheiten geben und Verbesserungsmöglichkeiten offenlegen.

Was sind die Ziele der Ernährungstherapie bei Adipositas?

Zunächst zielt sie darauf ab, ein gesundes Körpergewicht zu erreichen und zu halten. Anhaltspunkt für ein optimales Körpergewicht gibt auch oft der BMI an. Die Gewichtsreduktion wird oft durch eine Reduzierung der Kalorienzufuhr und eine ausgewogene Ernährung erreicht. Darüber hinaus soll die Therapie helfen, das Risiko von Begleiterkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und bestimmten Krebsarten zu senken. Sie fördert auch eine Verbesserung der Lebensqualität und des allgemeinen Wohlbefindens. Schließlich zielt die Ernährungstherapie darauf ab, gesunde Essgewohnheiten zu fördern und zu erhalten, die auf lange Sicht beibehalten werden können.

Adipositas und Ernährung: Darum ist sie so wichtig

Die Ernährung bei Adipositas ist ein wichtiger Bestandteil bei der Verbesserung der Gesundheit. Zur Förderung eines gesunden Essverhaltens gibt es mehrere Möglichkeiten, die bestenfalls von ärztlicher Hilfe unterstützt werden.

Eine Ernährungsumstellung ist eine der gängigsten Therapieformen, die mit Bewegungstherapien oder medikamentösen Therapien kombiniert werden. Doch was bedeutet so eine Ernährungsumstellung eigentlich für Adipositas erkrankte Menschen und was muss beachtet werden, wenn man bei starkem Übergewicht abnehmen möchte?

Ernährungsberater und Ernährungsplan:

Dein/e Ernährungsberater:in hilft dir während deiner Ernährungstherapie einen Ernährungsplan zusammenzustellen, der deinen möglichen Ernährungs-Ablauf strukturiert darstellt. Der individuelle Ernährungsplan beim Abnehmen kann eine sinnvolle Unterstützung sein.

Was darf ich bei Adipositas essen?

Die richtige Ernährung bei Adipositas spielt eine große Rolle im Behandlungs- und Abnehmprozess. Adipositas-Behandlungen können nur dann erfolgreich umgesetzt werden, wenn die Ernährung angepasst wird. Wie genau, ist allerdings von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Bestimmte Produkte und Lebensmittel lassen sich jedoch bei der Ernährungsumstellung besonders gut einsetzen:

  1. Eiweißquellen: Eier, Fisch, mageres Geflügelfleisch, Milchprodukte, Hülsenfrüchte und Pilze liefern viel Eiweiß. Die Proteine sorgen für die Ausschüttung des Hormons Leptin und halten dadurch länger satt.
  2. Nahrhafte und ausgewogene Lebensmittel: Vollkornprodukte, Gemüse und Obst sind hierbei passende Lieferanten. Sie bringen Ballast- und Faserstoffe mit, wodurch sie länger sättigen. Darüber hinaus erhält der Körper Vitamine und Mineralien. 
  3. Gesunde Fette: Als Lieferanten kommen besonders Nüsse, Samen sowie Fisch infrage. Wichtig sind hierbei die gesunden Omega-3-Fettsäuren.

Übrigens: Bei einer Ernährungsumstellung solltest du regelmäßig essen, idealerweise morgens, mittags und abends. Um Heißhunger zu vermeiden und eine übermäßige Aufnahme von kalorien- und kohlenhydratreichen Speisen zu verhindern, verteile die Hauptmahlzeiten entsprechend über den Tag. Snacks zwischendurch sind derweil nicht zu empfehlen – dazu gehören auch die Milchkaffees über den Tag.

Welche Lebensmittel helfen bei der Fettverbrennung?

Um die Fettverbrennung anzukurbeln, kommen beispielsweise grüner Tee und Ingwer infrage. Auch Magnesium, welches sich beispielsweise in vielen Vollkornprodukten findet, unterstützt unterschiedliche Stoffwechselprozesse.

Was darf ich bei Adipositas nicht essen?

Auch diese Frage ist grundlegend von Mensch zu Mensch individuell zu beantworten. Trotzdem gibt es hier bestimmte Lebensmittel und Produkte, die reduziert werden sollten, um erfolgreich abzunehmen:

  • Kalorien- und Zuckerreiches: Süßigkeiten, zuckerhaltige Getränke und sehr kalorienreiche Lebensmittel sind nicht zu empfehlen. Bei Zucker bieten sich einerseits Ersatzprodukte an, während es andererseits helfen kann, den Zuckergehalt in deiner Ernährung langsam herunterzufahren.
  • Große Portionen: Versuche dich stattdessen an kleinere Portionen zu gewöhnen und nach dem Essen auf dein Sättigungsgefühl zu warten.
  • Zu viele Kohlenhydrate: Reduziere den Konsum von raffinierten Kohlenhydraten, die sich zum Beispiel in Weißbrot oder zuckerhaltigen Snacks befinden.
  • Salz: Um Wassereinlagerungen zu reduzieren und den Blutdruck zu kontrollieren, solltest du deinen Salzkonsum verringern.

Wichtig: Versuche, vor jeder großen Mahlzeit ein Glas Wasser zu trinken, damit dein Hungergefühl ein wenig eingedämmt wird und du nicht dazu tendierst, zu viel zu essen.

Die Ernährungspyramide bei einer Ernährungsumstellung

Die Basis der Ernährungspyramide besteht aus Lebensmitteln, die den größten Teil deiner Ernährung ausmachen sollten, wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse. Weiter oben in der Pyramide befinden sich Lebensmittel, die in mäßigen Mengen verzehrt werden sollten, wie Milchprodukte und Eiweiß. Ganz oben stehen Lebensmittel, die nur gelegentlich und in kleinen Mengen verzehrt werden sollten, wie Süßigkeiten und Fette. Es ist wichtig zu beachten, dass die individuellen Ernährungsbedürfnisse variieren können und es daher immer ratsam ist, einen Ernährungsberater oder Arzt zu konsultieren.

Ernährungsumstellung mit der Ernährungspyramide.

So gestaltet sich eine ganzheitliche Adipositas-Behandlung:

Zu einer vollumfänglichen Ernährungstherapie gehören ebenfalls weitere Maßnahmen, die adipösen Menschen beim Abnehmen helfen.

Sport bei Adipositas

Sport bei Adipositas ist ein wichtiger Therapie-Bestandteil. Der Schlüssel zu langfristiger Körperfettabnahme liegt in der Kombination von ausreichender Bewegung und gesunder Ernährung. Es ist wichtig, klein anzufangen und sich realistische Ziele zu setzen. Unterstützend kann eine psychologische Beratung hilfreich sein.

Adipositas Verhaltenstherapie

Starkes Übergewicht führt oft zu innerem Stress, Unwohlsein und gesellschaftlicher Kritik – umso wichtiger ist es, dass du dir Unterstützung holst. Psycholog:innen können dir bei deinem mentalen Wohlergehen weiterhelfen. Über die Verhaltenstherapie bei Adipositas klären wir auf der verlinkten Seite umfassend auf.

Medikamentöse Adipositastherapie

Medikamente können dich, ergänzend zu den oben genannten Behandlungsmethoden, bei deiner Gewichtsreduktion unterstützen. Sie werden bei stehender Indikation zusätzlich zu Maßnahmen wie Ernährungstherapie und Sport eingenommen. Keinesfalls sind Medikamente allerdings eine schnelle Alternative zu den genannten Maßnahmen.

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Quellen
  • https://www.tk.de/techniker/magazin/ernaehrung/essen-und-wissen/wie-viele-mahlzeiten-am-tag-sind-gesund-2115484

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